VP Thümmlitz am 17.07.2020

Prüfungsergebnis

GespannPunktePreisAyko von der HohenwarteHS-RüdeRalf GottwalsHundeführer171I. PreisEmmi vom BirkensteinHS-HündinLutz RußigHundeführer122II. PreisAska vom RotwildgatterHS-HündinFranz-JosefHundeführer155III. PreisAbby von der HohenwarteHS-HündinGerald LangeHundeführer54o.P.

Richter

Thomas Mütze (Prüfungsleiter)

Als ich gut 3 Wochen vor dem geplanten Prüfungstag die Einladung zur Vorprüfung in der Hand hielt, ging mir so einiges durch den Kopf:

Wie weit wird das zu fahren sein?
Was für ein Revier wird man vorfinden?
Welchen Menschen wird man begegnen?
Und vor allem – Wie wird mein Hund die gestellten Aufgaben meistern?

In der bis zur Prüfung verbleibenden Zeit versucht man natürlich weiterhin den Prüfungskandidaten so gut wie möglich auf diesen Tag vorzubereiten. Orientiert an der Prüfungsordnung des SHVD wurden die zu bewältigenden Aufgaben regelmäßig abgearbeitet und geübt, jedoch möglichst ohne spürbaren Stress für Hund oder Herrchen aufzubauen. Auch wenn der Hund im Vorfeld die Aufgaben freudig und gut erledigt, so bleibt doch die Anspannung, ob an dem besagten Tag alles gelingen wird.

Wie man sich vorstellen kann, verflog die verbleibende Zeit bis zum Prüfungstag schneller als erwartet.

Als ich am Prüfungstag dann um 7:30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt ankam, wurde ich von der Zuchtwartin Frau Dagmar Röhler-Scheler und dem Hunderichter Herrn Thomas Mütze freundlich begrüßt. In flüssigem Ablauf wurden Jagdschein und Impfpass des Hundes kontrolliert, die Ahnentafel übergeben und die Chipnummer ausgelesen. Bis zum eigentlich Beginn um 8:00 Uhr waren alle Prüfungsbeteiligte eingetroffen. Der Prüfungswart, Herr Dirk Tenzler, stellte das Prüfungsteam, bestehend aus Frau Manuela Franz, Herrn Thomas Mütze und ihm als Prüfungsrichter und Frau Dagmar Röhler-Scheler als Zuchtwartin für die Feststellung der Formwerte, vor.

Nach kurzer Ansprache und Einweisung wurden die Startnummern für die 4 teilnehmenden Nachsuchen-Gespanne ausgelost. Bereits um kurz nach 8:00Uhr stand ich mit der Startnummer „1“ am vereinbarten Treffpunkt und wartete gespannt auf das Eintreffen des Richter-Teams. Schon wenige Minuten später forderte Herr Tenzler mich mit klarem Ton auf, meinen Hund für die Suche fertig zu machen und ihm zum Startpunkt zu folgen. Es erfolgte eine kurze Einweisung in die Aufgabenstellung und schon begann für meinen Hund und mich die Arbeit.

Ohne näher auf die Details der Suche eingehen zu wollen, muss ich an dieser Stelle anmerken, dass der deutlich nervösere Teil des Nachsuche-Gespanns sich am hinteren Ende des Schweißriemens befand.

Der Hund suchte ruhig und konzentriert, verwies Anschuss und weitere Pirschzeichen, aber ich war teilweise viel zu aufgeregt um alles entsprechend wahrzunehmen. Nach unterschiedlichsten Boden und Vegetationsbereichen fand der Hund ohne Abruf, nach einer von mir gefühlten Ewigkeit, zum Stück. Der Druck, der in einem solchen Moment von einem abfällt, ist eigentlich nicht zu beschreiben. Das Team der 3 Prüfungsrichter bewertete im Anschluss die Leistung und mir viel ein Stein vom Herzen.

Die nachfolgende Wartezeit, in der die 3 weiteren Gespanne Vorsuche und Riemenarbeit absolvierten wurde genutzt, um die Formbewertung durch die Zuchtwartin Frau Dagmar Röhler-Scheler vorzunehmen. 3 von 4 Gespannen bewältigten die Suchen erfolgreich, ein Hund fand leider nicht zum Stück.

Nach Abschluss der Suchen erfolgte die Überprüfung von Riemenführigkeit, Gehorsam und Schussfestigkeit in gleicher Reihenfolge. Alle geführten Hunde wurden in diesen Bereichen den geforderten Ansprüchen gerecht. Der darauf folgende Prüfungsteil „Ablegen“ stellte nach meinem Empfinden für alle Teilnehmer wohl eine der längsten halben-Stunde im Leben eines Hundeführers dar. 30 Minuten möglichst ungerührt liegen bleiben, trotz zweier Schüsse nach 15 und 20 Minuten, weiterer Hunde in Sichtweite und ohne Kontakt zum Herrchen. Dies stellt sicherlich auch für Hunde mit einer so ruhigen Veranlagung wie sie unseren Schweißhunden nachgesagt wird, keine einfache Übung dar. Die vorhandene Anspannung der Hunde wurde ganz sicher von der Anspannung der betroffenen Hundeführer noch deutlich übertroffen. Glücklicherweise wurden auch in diesem Aufgabenbereich von allen geprüften Hunden die geforderten Ansprüche erfüllt.

In deutlich entspannter Runde wurde nun abgewartet, bis das Prüfungsteam mit seinem „Wald-Büro“ auf der Motorhaube eines Geländewagens, die Prüfberichte und Urkunden direkt vor Ort fertigstellte und ausdruckte. Gegen 14:00Uhr war es dann soweit. Herr Tenzler, Frau Franz, Herr Mütze und Frau Röther-Scheler bedankten sich bei allen Teilnehmern für das korrekte und disziplinierte Verhalten und händigten die entsprechenden Papiere aus. Meinerseits möchte ich abschließend gerne noch anmerken, dass dieser Prüfungstag klar strukturiert, gut organisiert, anspruchsvoll und trotzdem in guter Atmosphäre verlaufen ist. Frau Franz, Frau Röhler-Scheler Herr Tenzler und Herr Mütze haben bei mir einen äußerst korrekten und höchst Fachkundigen Eindruck hinterlassen, der einer solchen Prüfung genau den Charakter verleiht, den sie haben sollte.

Ich freue mich sehr im SHVD, in Verbindung mit den mir nun bekannten Fachleuten, einen Verein gefunden zu haben, der seine Ziele ernst nimmt, ein Niveau schafft und dieses auch konsequent verfolgt.

Nochmals vielen Dank für diese professionell organisierte und durchgeführte Vorprüfung im Revier Thümmlitzwald.

Weiterhin viel Waidmannsheil und Suchenheil wünscht
Ralf Gottwals