VP Altenbrak am 07.05.2022
Prüfungsergebnis
Prüfungsbericht
Der Prüfungsordnung entsprechend traten die eingesetzten Leistungsrichter und ein Richteranwärter am Freitag den 6.5.22 ab 12.00 Uhr die vier Fährten im Prüfungsrevier Altenbrak. Im Namen der Richter und Richteranwärter des SHVD wünsche ich allen drei Gespannen „Suchen Heil“ für ihre jagdliche Zukunft.
Tino Fiedler Richter SHVD
Die Länge der Fährten betrug min. 1000 Meter bei einer Standzeit von min. 20 Stunden.
Getreten wurden die Prüfungsfährten mit den Schalen der jeweils genannten Wildart (Rot,-Schwarz, oder Damwild) ohne Verwendung von Schweiß.
Das Revier Altenbrak ist ein typisches Mittelgebirgsrevier in einer Höhenlage von ca. 450 m ü. NHN.
Ursprünglich wurde das Waldbild von ausgedehnten Fichten und Buchenalthölzern geprägt.
In den letzten Jahren fielen die Fichtenbestände komplett der Trockenheit und dem Borkenkäfer zum Opfer sodass die verbliebenen Buchenalthölzer immer wieder von Kahlflächen unterbrochen werden. Die Hauptwildart ist das Rotwild welches von einem geringen Schwarz und Rehwildaufkommen ergänzt wird. Die ehemals guten Muffelbestände sind durch die reichlich vorhandenen Großprädatoren nahezu erloschen. Am Prüfungstag herrschte sonniges und bis zum Mittag trockenes Frühlingswetter.
Die Bestände waren noch ausreichend feucht sodass die Bedingungen als ideal bezeichnet werden konnten.
Am Samstag den 7.5.22 um 8.00 Uhr eröffnete der Prüfungsleiter, Dr. Rene Schiffner die Vorprüfung des SHVD. Genannt hatten vier Gespanne von denen am Prüfungstag Eines nicht erschien. Dieser kurzfristige Ausfall ist sehr bedauerlich da es dem Prüfungswart nicht möglich war ein Ersatzgespann zu bekommen.
Somit stellten sich an diesem Tag den Prüfungsanforderungen
1. BGS KORA, gewölft 8.5.20
2. BGS KARL-SEPP, gewölft 8.5.20
3. BGS CAR, gewölft 4.6.19
Vorprüfung Altenbrak Mai 2022
Nach der Kontrolle der Chipnummern, der Impfausweise sowie der Jagdscheine und Ahnentafeln verloste Weidgenosse Schiffer die Fährten. Zweimal Rotwild und einmal Schwarzwild sollten heute gearbeitet werden.
Aufgrund der Reihenfolge des vortägigen Tretens der Fährten musste das verbliebene „ Schwarzwild Gespann“ mit der Riemenarbeit beginnen.
Die einzige Hündin dieser Prüfung, verwies den Anschuss deutlich und fiel sofort die gerechte Fährte an.
Den ersten Haken überschoss die BGS Dame um ca. 10 Meter, korrigierte sich aber selbst und kam durch zügiges Bogenschlagen wieder auf die Prüfungsfährte. Alle weiteren Haken arbeitete die Hündin absolut Fährtentreu.
Eine Verleitung, von einem in seinen Tageseinstand ziehenden Rotwildrudels, verwies die Hündin durch winden Richtung der Tiere, verließ jedoch ihre Fährte nicht und arbeitete konsequent weiter bis zum Endstück.
Diese sehr sichere Riemenarbeit ohne Richterabruf und Führerkorrektur wurde von den Richtern mit der Note 8 honoriert.
Da die zweite Schwarzwildfährte nicht gearbeitet werden konnte begaben sich die Richter zurück zur Jagdhütte um von dort mit der ersten Rotwild-Fährte zu beginnen. Das Los hatte entschieden das der kräftige BGS Rüde CAR genannt Lutz die Riemenarbeit auf der Fährte 3 Rotwild ablegen sollte.
Lutz verwiess den Anschuss deutlich was auch vom Hundeführer erkannt und durch Arm heben angezeigt wurde. Nach kurzem bewinden verließ der Rüde den Anschuss Bereich auf der am Vortag getretenen Fährte.
Lutz arbeitete zügig durch ein Buchenstangenholz den ersten Haken in einen feuchten, an eine Wiese grenzenden Bachlauf. Diesen überquerte er ohne sich von den deutlich sichtbaren Rotwildwechseln beeindrucken zulassen. Auf der anderen Bachseite führte die Fährte wieder Hang hoch über eine Käferfläche welche sich allmählich mit Himm-und Brommbeere bewächst. Bis zum zweiten Haken arbeitete der BGS Rüde sicher und Fährtentreu. Den zweiten Haken überlief Lutz und folgte dann augenscheinlich einer sehr frischen Verleitung.
Der erste Abruf war fällig.
Aber weder Hund noch Führer wirkten sonderlich beeindruckt. Das Gespann suchte sich durch bögeln seine gerechte Fährte und zog dann unbeirrt und den dritten Haken perfekt ausarbeitend zum Endstück. Auch dieser Hund war sehr gut eingearbeitet und zeigte sein Können beeindruckend.
Aufgrund des einen Richterabrufs erhielt das Gespann für die Riemenarbeit die Note 6.
200 Meter weiter wartete schon der zweite Rüde samt Führer auf die Richter und die begleitende Korona.
Nach der Einweisung durch einen Richteranwärter zeigte der Hund deutlich den Anschuss und bewindete ihn ausgiebig. Der Führer erkannte das Verweisen seines Rüden und zeigte es der Richtergruppe durch Handzeichen. Auch von diesem Anschuss zog der Hund sicher in den maigrünen Buchenaltbestand mit streckenweise kniehoher Naturverjüngung, welche abwechselnd mit trockner laubstreu oder frisch getriebenen Grasflächen durchsetzt war. Sicher und genau dem Fährtenverlauf folgend, arbeitete der Rüde zum Endstück. Eine absolut überzeugende Arbeit welche mit einer hohen Note 8 bewertet wurde.
Im Verlauf der Fährtenarbeite verwies der BGS vier von acht Verweiserpunkten.
Die im Anschluss an die Riemenarbeit durch geführten Gehorsamkeitsfächer, pirsch gerechtes Verhalten und herankommen auf Höhr- oder Sichtzeichen wurde von allen Hunden mit guten Ergebnissen absolviert. Auch bei der Schussfestigkeit zeigte sich keiner der drei Hunde beeindruckt so das in diesem Fach durchweg sehr gute Noten vergeben werden konnten.
Traditionell bildet das halbstündige Ablegen der Prüfungshunde den Abschluss der Vorprüfung. Jetzt hieß es für die Hundeführer dreißig Minuten gespanntes Lauschen ob ihre Gefährten ,ihren sonst durchaus gewollten Laut, nicht hören lassen. Alle drei Hunde wurden „fest“ also angeleint abgelegt.
Nach dreißig langen Minuten konnten drei glückliche Hundeführer ihre geprüften Jagdgefährten abholen.
An der Hütte warteten dann auch die mitgereisten Partnerinnen mit einem Gläschen Sekt auf Ihre erfolgreichen Jagdgespanne. Zwei Hunde benötigten für Ihre jagdliche Brauchbarkeit noch das Fakultativfach „Verhalten auf dem Stand“. Hierbei muss der Hund seine Ruhe bei Treiberlärm und Schussabgabe unter Beweis stellen.
Die bei jeder Vorprüfung durchgeführte Form Bewertung erbrachte für alle drei Hunde ein SG (sehr gut).
Zum Abschluss der Prüfung überreichte der Prüfungsleiter die Zensurenblätter und die Urkunden. Er bedankte sich bei den Hundeführern für die sehr gute Einarbeitung der Schweißhunde und für die an diesem Tag gezeigten Leistungen.