VP Finsterbergen am 17.06.2023

Richter

Ulli Tischer
Tino Fiedler
Dr. Gern Struck


Prüfungsergebnis

Gespann Punkte Preis
ATEI von LublauHS-Hündin 90 III. Preis
ARON von LublauHS-Rüde 75 o.P.
ASKO von LublauHS-Rüde 83 III. Preis
ASTOR von LublauHS-Rüde 152 III. Preis
ABBY von LublauHS-Hündin 145 III. Preis

Prüfungsbericht

13.04.2021 – BGS-Hündin Asta wölft im Zwinger von Lublau 6 Hündinnen und 3 Rüden unter den wachsamen Augen des Züchters J. P. Tzschoppe. 795 Tage später, am 17.06.2023 führen Anja, Hubert, Max, Michael und Franz ihre Hunde Abby, Emma (vormals Ateia), Asko, Anton (vormals Aron) und Vitus (vormals Astor) zur Vorprüfung in das Forstamt Finsterbergen / Revier Frankenhain bei Oberhof. Die Hündinnen Aika und Akela haben bereits 2022 mit ihren Hundeführern Lukas und Gerd die Prüfung erfolgreich abgelegt. Forstamts- und Prüfungsleiter Dr. Gerhard Struck begrüßt die Prüflinge herzlich und pünktlich um 08:00 Uhr morgens auf dem Parkplatz „Zur Wegscheide“. Die Nervosität steigt – die Fährten werden ausgelost und sämtliche Papiere sorgfältig geprüft.
Dann geht es direkt los. Als erstes tritt Hubert mit seiner Hündin Emma an. Sie beginnen die Suche unter Aufsicht der Richter Ulli Tischer und Tino Fiedler sowie den Richteranwärtern Dr. Gerhard Struck und Marcel Handrich. Nachdem die Suche vorangeschritten ist, verlassen die Losnummer 3 bis 5 den Morgensammelplatz und begeben sich unter ortskundiger Führung durch Züchter Peter an die Waldhütte im Revierzentrum, um dort auf ihren Einsatz zu warten. Nur Losnummer 2, Franz mit Vitus, bleiben alleine zurück, um sich auf die Suche vorzubereiten und nervlich zu sammeln. Nach fleißiger Suche kommt schließlich Emma mit Führer Hubert gekonnt bis zum Stück. Die erste Hürde ist also geschafft, erstmal durchatmen.
Weiter geht’s mit den anderen. Die Richter holen Gespann für Gespann ab und begleiten die Arbeiten mit aufmerksamen Augen. Es werden Notizen und sich gegenseitig auf Besonderheiten der einzelnen Suchenden aufmerksam gemacht – bis schließlich alle Fährten gearbeitet wurden. Leider konnte ein Prüfling die Fährte nicht bis zum Ende durcharbeiten und bestand somit die Prüfung nicht. Was verwunderlich ist, hatte doch genau dieses Gespann bereits ein Jahr zuvor auf einem Welpentreffen die 1000m Übernachtfährte erfolgreich als eines der besseren gearbeitet. Sehr Schade! Doch es zeigt wiedermals, dass unsere vierbeinigen Jagdgenossen keine Maschinen sind, sondern Lebewesen aus Fleisch und Blut mit ganz individuellem Charakter. Mit einigen Kilometern in den Knochen erholt sich das Richtercomites an der Waldhütte mit einer kleinen Stärkung. Vielen Dank gilt hier den Helfern im Hintergrund, die den „Arbeitenden“ den Rücken freihielten und demjenigen, der es brauchte Ablenkung boten. Weiter geht’s – Gehorsam steht auf dem Plan. Zunächst werden die Gespanne nacheinander auf Riemenführigkeit und Abrufbarkeit geprüft – nur um direkt im Anschluss zur Schussfestigkeit anzutreten. Alle Hunde zeigen hier gute Ergebnisse – wurden sie doch liebevoll und geduldig ausgebildet. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in Richtung PrüUfungsabschluss ist gemeistert. Auf geht’s zum letzten Fach – dem Ablegen. 30 Minuten auf der Uhr, doch für die Hundeführerinnen und –führer wohl eher eine Ewigkeit mit zwei Schüssen während dessen. Bleiben die Hunde ruhig liegen und bestehen sie die letzte Prüfung des Tages? Das kleine Areal zur Ablage wird von Gerd gezeigt. Ein leichter Hang mit wenig Bewuchs und mittendrin ein Hochsitz. Perfekter Überblick für die Richter. Die Prüflinge betreten den Bereich ehe Gerd auf einmal ruft: „Vorsicht Reh!“ – Nicht gerade ein Beruhigungsmittel für die Beteiligten. Die Minuten vergehen zäh… doch dann ist es geschafft. Die Herrchen und Frauchen holen ihre Hunde ab und fallen ihnen um den Hals. Erleichterung macht sich breit und mancher kämpft mit seinen Emotionen. Stecken doch unzählige Stunden und Kilometer des Trainings in den Hunden. Doch letztlich die Leistung am Prüfungstag abzurufen ist oft genug tagesformabhängig.
Während es sich die Meute an der Waldhütte gemütlich macht, bewerten die Richter in letzter Instanz die Form der einzelnen Hunde, um potenzielle Zuchthündinnen und –rüden nach klar definierten Kriterien zu identifizieren. Rene Schiffner, der Besitzer des Rüdenvaters Kanto stößt auch dazu um sich die Nachkommen nach langer Zeit der Entwicklung genau anzusehen. Es ist mittlerweile später Nachmittag, da zücken Hundeführer Hubert und Richter Marcel die Hörner und blasen zum Sammeln. Die Gespanne stellen sich in Reih und Glied auf der Waldwiese auf, um ihre Prüfungsergebnisse entgegen zu nehmen. Es folgt das Signal „Sau tot“ begleitet vom Jaulen der anwesenden Hunde. Alle Fährten waren mit Schwarzwildschalen getreten. Ein hoher Dank an die Richter und den Prüfungsleiter wird ausgesprochen, die durch ihre Kompetenz und Struktur einen reibungslosen Prüfungstag ermöglichten. Nun ist es geschafft. Der Prüfungstag ist vorbei und nach einigen guten Gesprächen löst sich die Versammlung mit dem Ansinnen eines Wiedersehens auf und verschwindet in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen, aus denen sie gekommen waren. Zu guter Letzt bleibt nur ein großer Dank an die Richter, Helfer und Beteiligten im Hintergrund, die das ermöglichten und sich so sehr für das Hundewesen einsetzen.

Ho-Rüd-Ho und Suchenheil!

Franz Wilhelm Medele
überglücklicher Hundeführer des BGS-Rüden Vitus